Projekthintergrund

In den Jahren 2008/2009 unterstützten die Schmitz-Stiftungen die Arbeit des Deutschen Entwicklungsdienstes in Laos mit einem „Fond zur Förderung von Selbsthilfeinitiativen zur Dorfentwicklung“. Im Rahmen dieses Projektes wurden 20 Selbsthilfeinitiativen auf Dorfebene gefördert. Bei einem Großteil dieser Projekte handelte es sich um Infrastrukturprojekte, so z. B. zur Verbesserung der Wasserversorgung und häuslichen Sanitärbedingungen, Verbesserung der Schulbedingungen oder Errichtung von Biogasanlagen, darüber hinaus landwirtschaftliche Projekte sowie weitere Kleinstprojekte mit dem Ziel des Wissensaustausches.

Zielsetzung
Zielgruppe des geförderten Projekts sind ca. 550 arme und benachteiligte kleinbäuerliche Familien (insgesamt ca. 3.000 Personen) in der Nord-Zentral-Provinz und der Ost-Provinz Sri Lankas. Bei diesen Personen handelt es sich überwiegend um Familien, die als Flüchtlinge oder sogenannte Internally Displaced Persons (IDP).  

Es sind Vertriebene, die vor den Kriegsauseinandersetzungen in ihren Heimatgebieten zwischen der regulären Armee Sri Lankas und der LTTE geflohen sind oder von der Armee zwangsumgesiedelt wurden. In diesen Familien stellen häufig Frauen den Haushaltsvorstand und sind für die Einkommenserzielung verantwortlich.

80% der Bewohner dieser Region beziehen ihr Einkommen aus landwirtschaftlicher Produktion. Aufgrund mangelnder Bewässerungsmöglichkeiten können die Kleinbauern ihre Reisfelder lediglich in den Monaten Oktober bis Januar während der Regenzeit bewirtschaften.

Projektverlauf
In den verbleibenden Monaten kann die Fläche aufgrund der Trockenheit nicht zur landwirtschaftlichen Produktion genutzt werden. Die durch das Projekt begünstigten Personen leben im früheren Kampfgebiet bzw. an der Grenze zu den früheren Kampfgebieten und sind bislang bei den verschiedenen Unterstützungs- und Hilfsprogrammen nicht oder nur unzureichend berücksichtigt worden.  

Oberste Zielsetzung des Projektes ist die nachhaltige Verbesserung der Lebenssituation der klein-bäuerlichen Familien bzw. IDPs in der Region um die Provinzhauptstadt Anuradhapura und der Region um Trincomalee. Hierzu sollen die Einkommensmöglichkeiten aus der landwirtschaftlichen Produktion in erster Linie durch die Instandsetzung von 10 traditionellen Wasserspeichern, sogenannter Tanks und der dazugehörigen Bewässerungssysteme sowie der Errichtung von 20 sogenannten Agro-Wells erweitert werden.  

Zusätzlich sollen 75 Familien in der Region, deren Ansiedlung nicht über die Reste eines traditionel-len Wasserspeichers verfügt, je 2 Milchkühe erhalten, um durch die Milchwirtschaft ihre Ernährungssituation zu verbessern und durch die Vermarktung der Überschüsse ihr Familieneinkommen zu erhöhen.

Darüber hinaus sollen die Kenntnisse und Fertigkeiten der kleinbäuerlichen Familien im Bereich des Obst- und Gemüseanbaus verbessert werden. Durch die Bewässerungsmöglichkeiten wird der Anbau von verschiedenen Obst und Gemüsesorten in der Trockenzeit möglich. Die Vermarktung der Überschüsse trägt ebenfalls zur Erhöhung der Familieneinkommen bei.

Weitere Einkommensquellen sollen durch die Weiterverarbeitung bzw. Haltbarmachung landwirtschaftlicher Produkte sowie durch neue Produktionszweige z. B. Honiggewinnung, Trockenobst oder Sirupherstellung erschlossen werden. Hierzu haben die Familien die Möglichkeit, sich an einem Kleinkreditvergabeprogramm zu beteiligen, in dem sie die dringend benötigten Finanzmittel für die Investitionen zum Aufbau kleiner Unternehmen erhalten können.

Dieses Projekt wird mit finanzieller Unterstützung des deutschen Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) in Zusammenarbeit mit der lokalen Organisation Community Development Centre, Mihinthale (ABHIMANA) durchgeführt.  

Projektstandort: Nord-Zentral Provinz, Trincomalee District
Projektvolumen (Eigenmittel der Schmitz-Stiftungen): 35.000 EUR
Förderzeitraum: 2008 – 2012