Projekthintergrund
Thematisch setzten sich die Schmitz-Stiftungen in Russland stark für Menschen mit Behinderung ein. Viele Projekte wurden in diesem Zusammenhang bereits verwirklicht und haben punktuell dazu beigetragen, die Situation von Menschen mit Behinderung deutlich zu verbessern. Mit dem vorliegenden Projekt sollen verschiedene Einrichtungen und Projekte miteinander vernetzt und in einen aktiven Austausch gebracht werden. Übergreifende Zielgruppe bilden in den oben genannten Städten die breite Öffentlichkeit, die Politik und die Verantwortlichen aus Sozialbehörden sowie die regionale Wirtschaft. Unmittelbar sollen die in den lokalen Strukturen engagierten Menschen sowie die Eltern und Angehörigen angesprochen, weitergebildet und in ihren Problemen, Lösungsansätzen sowie berechtigten Forderungen vernetzt und unterstützt werden.

Zielsetzung
Ziel des Projektes ist es, in der breiten Öffentlichkeit auf die Situation von Menschen mit Behinderung und deren Bedürfnisse aufmerksam zu machen. Das Projekt will möglichst viele Menschen erreichen und zu einem Umdenken anregen. Zehn russische Städte und die weißrussische Hauptstadt sollen gemeinsam eine Lobby für Menschen mit Behinderung bilden und die berechtigten Interessen gegenüber Verantwortlichen aus Politik und Sozialbereich vertreten und durchsetzen.

Projektverlauf
Den Menschen mit Behinderung und auch deren Angehörigen soll Mut gemacht werden, nicht zu verzweifeln und zu resignieren. Statt dessen sollen Sie den Kampf gegen das Wegsehen und gegen die schwerfällige Bürokratie, also gegen die vielfältigen und schier unüberwindbaren Barrieren im Alltag aufnehmen. Sie sollen sich vernetzen, austauschen und ihre garantierten Bürgerrechte gemeinsam einfordern.

Menschen mit Behinderung gelten in Russland immer noch als Menschen zweiter oder gar dritter Klasse. Die sprichwörtlichen Barrieren im Alltag sind hoch und verdammen viele der Behinderten zu einem Leben in den sog. Internaten oder in einer kleinen Wohnung, die sie selten oder nie verlassen können. Noch höher sind jedoch vielfach die Barrieren in dem Bewusstsein der Menschen!

Das vorliegende Projekt setzt im Bereich der Bewusstseinsbildung und der Vernetzung an. Breite Kreise der Öffentlichkeit, der lokalen Politik und der regionalen Wirtschaft sollen auf die beschämende Situation von Menschen mit Behinderung aufmerksam gemacht und zum Umdenken angeregt werden. Letztlich können die im Rahmen internationaler Hilfeprojekte geschaffenen heilpädagogischen Einrichtungen, Werkstätten für Behinderte, usw. nur aufrechterhalten werden, wenn sich der russische Staat zu seiner Verantwortung bekennt und die Finanzierung sicher stellt.

Das Projekt möchte eine Veränderung im Bewusstsein der Menschen bewirken. Behinderte sollen als Mitmenschen wahrgenommen werden, der Blick soll sich darauf richten, was sie können und nicht was sie aufgrund der Behinderung nicht können.

In Zusammenarbeit mit der Inititative Pskov e. V., Duisburg und dem einheimischen Träger PROFKO Pskov – Projektbeginn: März 2009