Projekthintergrund
Im Rahmen der in den Philippinen durchgeführten Landreformprogramme haben die indigenen Bevölkerungsgruppen der Bagobo Tagbawa die Möglichkeiten genutzt, sich die Landnutzungsrechte der von ihnen und ihren Vorfahren besiedelten Gebiete teilweise anerkennen zu lassen. Sie hatten mit ihren Anträgen zur Erstellung der Landtitel Erfolg und sind nunmehr Eigentümer dieser sog. Ancestral Domain – dem Land ihrer Vorfahren. Um die verbrieften Landnutzungsrechte zugeteilt zu bekommen, mussten sich die einzeln „Clans“ in „Tribal Councils“ organisieren und den Behörden Landnutzungskonzepte vorlegen. Die Konzepte mussten überzeugend darlegen, in welcher Form die Flächen wirtschaftlich genutzt werden sollen, damit die Familien die auf dem Land siedeln ihren Lebensunterhalt aus den Erträgen der landwirtschaftlichen Produktion bestreiten können.

Zielsetzung
Die Ancestral Domain liegt teilweise im oder grenzt an den Mount Apo National Park im Süden der Insel Mindanao in der Provinz Davao. In den Landnutzungskonzepten musste berücksichtigt werden, dass die Region des Nationalparks weiterhin geschützt bleibt und die Bagobo Tagbawa nicht länger ihren sog. Wanderfeldbau betreiben. Zielsetzung des Projektes ist die Verbesserung der Einkommens- und Lebenssituation der Familien in der Ancestral Domain. Neben der Einkommenssteigerung sind die Verbesserung der Lebens- und Ernährungssituation weitere Zielsetzungen. Insbesondere die Kinder in der Projektregion leiden unter Krankheiten und Symptome, welche durch mangelnde Hygiene sowie Fehl- und Mangelernährung hervorgerufen werden. 

Die wesentlichen zu finanzierenden Maßnahmen sind:

  • Trainingsmaßnahmen zur Verbesserung der landwirtschaftlichen Produktion,
  • Diversifizierung der landwirtschaftlichen Produktion,
  • Bau von 2 Verarbeitungs- und Vermarktungszentren für Abaca-Pflanzen bzw. deren Fasern,
  • Trainingsmaßnahmen zur Verbesserung der Gesundheits-, Ernährungs- und Hygienesituation in den dörflichen Gemeinschaften,
  • Verbesserung der Wasserversorgung und Hygienesituation, Einrichtung von zusätzlichen Entnahmestellen im Trinkwassersystem sowie Bau von Toilettenhäuschen.

Projektverlauf
Die geplanten Maßnahmen konnten während der Projektlaufzeit umgesetzt werden Die Kleinbauern haben durch die Teilnahme an den Trainingsmaßnahmen Kenntnisse und Fertigkeiten erworben, die zu Ertragssteigerungen in den verschiedenen Bereichen führten. Insbesondere die Diversifizierung der landwirtschaftlichen Produktion machte die kleinbäuerlichen Familien unabhängiger von Ernteausfällen und führte zu einer gleichmäßigeren Versorgung mit Grundnahrungsmitteln und zu regelmäßigerem Einkommen. Angepflanzt wurden u. a. Bananen, Abaca, Kaffee, Kokosnuss usw. als beliebte sog. Cash-Crops, darüber hinaus wurden aber auch Obstbäume (Mangos, Papaya usw.) angepflanzt.

Die zusätzlich zur Verfügung stehenden Nahrungsmittel, die Trainingsmaßnahmen zur Hygiene und die Bereitstellung von sauberem Trinkwasser sowie der Latrinenbau haben zur Verbesserung der gesundheitlichen Situation in den beteiligten Dorfgemeinschaften geführt.

In weiteren Schritten werden die Familien Kenntnisse und Fertigkeiten in den Bereichen der Nutzung und Zubereitung zusätzlicher Obst- und Gemüsesorten sowie in ausgewogener Ernährung erwerben. Durch das gesamte Bündel der erwähnten Maßnahmen wird sich die allgemeine Lebenssituation der indigenen Bevölkerungsgruppen in den beteiligten Dörfern verbessern.

In Kooperation mit der KAPWA Uplift Foundation Inc. (Mindanao, Davao) – Projektbeginn: Nov. 2009