Projekthintergrund

Das Projekt richtet sich an über 200 indigene Frauen, die in überwiegend zwei Dörfern der Kulisusu Minderheit leben, namentlich Lipu und Lakonea. Die Frauen aber auch ihre Familienangehörigen arbeiten im informellen Sektor in der Landwirtschaft, im Kleingewerbe, Transport von Waren und Gütern, Fischerei und anderen Formen des Handels. Hintergrund des Projektes sind die schwierigen Lebensbedingungen der Minderheitenfamilien in den Dörfern Lipu und Lakonea. Etwa 1.375 Familien müssen mit einem monatlichen Einkommen von weniger als 20 US$ pro Monat auskommen.

Zielsetzung
Großes Problem ist die Abhängigkeit vieler Familien von unseriösen Geldgebern, die Wucherzinsen für bescheidene Kredite verlangen und auf diese Weise die Familien, die fast alle in irgendeinem Kleingewerbe tätig sind, in tiefe Armut treiben. Vor allem Frauen betreiben Kleingewerbeaktivitäten, um auf diese Weise zum Einkommen der Familien beizutragen, während die Männer auf den Feldern arbeiten oder in der Fischerei tätig sind.

Den Frauen fehlt es meist nicht an Geschäftsideen, vielmehr haben ihre Familien keinen Zugriff auf zinsgünstiges Investitionskapital. Durch unseriöse Geldverleiher haben sich viele Familien verschuldet. Es ist für sie kaum ohne externe Hilfe möglich, dieser Armutsfalle zu entkommen, um wieder ein Leben in Würde erhalten und mit Perspektive für ihre Kinder aufbauen zu können.

Ziel des Projektes ist es, die wirtschaftlichen Verhältnisse der in großer Armut lebenden Familien in den beiden Dörfern langfristig deutlich so zu verbessern, indem sie sich vor allem von unseriösen Geldgebern befreien können und von ihnen nicht mehr abhängig sind. Der Projektansatz sieht vor, dass die Frauen mit kleinen Wochen- oder Monatskrediten neuen Geschäftsaktivitäten nachgehen oder bestehende Kleingewerbe erweitern können. Ferner sollen Sie in die Lage versetzt werden, Spareinlagen für die Gesundheit und für die Bildung ihrer Kinder oder für etwaige Notfälle und zur medizinischen Versorgung zu bilden.

Projektverlauf
Zu den wesentlichen zu finanzierenden Maßnahmen gehört die Einrichtung eines Kreditfonds, der Aufbau von Spar- und Kreditgruppen und Intensivschulungen für über 200 Frauen. Inzwischen wurde mit den gewährten Fördermitteln ein Kreditfonds aufgebaut, aus welchem Kleinkredite für die Zielgruppe vergeben werden. Inzwischen haben 220 Frauen, organisiert in 44 Kreditgruppen, einen Kredit erhalten und erfolgreich in Kleingewerbeaktivitäten umgesetzt. Die Vergabe von Wochen- bzw. Monatskrediten (zwischen 30 und 50 EUR) ist an entsprechende intensive Trainings gebunden, welche von IDRAP bzw. fachkundigem Personal vor Ort durchgeführt werden. Mit den Kreditzinsen zu bankenüblichen Magen werden die Verwaltungskosten des Kreditprogramms gedeckt. Das Programm läuft unverändert gut. Die lokale Durchführungsorganisation IDRAP möchte das Programm im kommenden Jahr erweitern.

In Zusammenarbeit mit IDRAP – Institution for Development of Rural and Indigenous People (Sulawesi, Kendari) – Projektbeginn: Apr. 2007