Projekthintergrund
Das von PRISA seit 1993 betreute Projektgebiet erstreckt sich über 60 km von Süden nach Norden, in der Region von Ballivian bis Rurrenabaque. Wirtschaftlich gesehen zählt die Zone zu einer der ärmsten Regionen des Landes. Zielgruppe des Projektes sind 200 arme Kleinbauern-Familien, die im Rahmen eines vorausgegangenen Projektes gemeinsam mit dem Projektträger PRISA Agro-Forst-Parzellen eingerichtet und mit der Produktion von Kakao begonnen haben. Die Familien verfügen über durchschnittlich rd. 1 ha Agroforstsystem je Familie. Insgesamt sollen im Rahmen des vorliegenden Projektes 247 Agroforst-Parzellen mit einer Gesamtfläche von 250 ha betreut werden. Hiervon wurde auf einer Fläche von rd. 120 ha der organische Zertifizierungsprozess (Bio-Zertifizierung) eingeleitet und soll in dem vorliegenden Projekt weiter begleitet werden.

Zielsetzung
Das Oberziel des Projektes ist die Armutsminderung im Projektgebiet durch Schaffung neuer Einkommensquellen für die kleinbäuerliche Bevölkerung. Gleichzeitig soll mit dem Projekt die Erhaltung und die nachhaltigen Nutzung der natürlichen Ressourcen gefördert werden. Das vorrangige Projektziel besteht darin, die begonnene Begleitung und Beratung der kleinbäuerlichen Familienbetriebe beim Aufbau von Agroforstsystemen und beim Anbau von Kakao als Nutzpflanze in einem sinnvollen Rahmen fortzusetzen. Auf diese Weise soll für die Bevölkerung ein dauerhafter und nachhaltiger Nutzen der begonnenen Maßnahmen sichergestellt werden.

Projektverlauf
Inzwischen wurden die geplanten Maßnahmen zusammen mit den 200 Kleinbauernfamilien durchgeführt. Sie betreffen im Wesentlichen die folgenden Bereiche:

  • Beratung/Begleitung und Konsolidierung von 200 Kleinbauern bei der Bewirtschaftung von Kakaoparzellen in 200 Familienparzellen (Workshops, Versammlungen, Feldaktivitäten, etc.)
  • Begleitung und Konsolidierung des organischen Zertifizierungsprozesses (120 ha Fläche)
  • Anlage von Demonstrationsparzellen: Hier erhalten die Kleinbauern praktische Kenntnisse zu speziellen Themen der Landwirtschaft. Gleichzeitig dienen diese Parzellen zur Anpflanzung von hybriden und endemischen Kakaopflanzen, die auf Ertrag, Qualität, Anpassung, etc. untersucht werden sollen.
  • Beratung/Training/Workshops zu den Bereichen der Ernte, Nachernte und Vermarktung
  • Identifizierung möglicher Vermarktungsstrategien für ökologischen und konventionell angebauten Kakao
  • Organisationsförderung zur Stärkung der Organisationsstrukturen unter den Kakaobauern 

PRISA hat sich bei der Durchführung landwirtschaftlich orientierter Projekte als sehr kometenter und erfahrener Partner erwiesen. Das Vorprojekt wurde in Kooperation mit dem BMZ erfolgreich abgeschlossen. Mit diesem Projekt hat PRISA die begonnenen Maßnahmen fortgeführt und strebt eine weitere größere Phase des Projektes an. Das Projekt macht deutlich, dass langfristige Ziele oft auch ein langfristiges Engagement aller Beteiligten erfordern. Das Projekt hat den 200 Bauernfamilien aber schon jetzt einen hohen Nutzen beschert.

In Zusammenarbeit mit der Partnerorganisation PRISA (Programa de Implementacion de Sistemas Agroecologicos en Bolivia) – Projektbeginn: Febr. 2008