Projekthintergrund
Zielgruppe im engeren Sinne ist die verarmte Bevölkerung der russischen Exklave Kaliningrad, früheres Königsberg. Die meisten der hier lebenden Menschen können ohne Zugang zu den erforderlichen Ressourcen, ihre Situation aus eigenen Kräften nicht dauerhaft verbessern. Im Sinne einer Hilfe zur Selbsthilfe sollen ausgewählte Familien bzw. informelle Gruppen mit bereits vorhandener Eigeninitiative beim Auf- bzw. Ausbau kleiner wirtschaftlicher Geschäftsbetriebe finanziell gefördert werden.

Zielsetzung
Mittelbar werden durch Einbeziehung der Familien mehr als 140 arme Menschen der Region durch das Projekt erreicht. Das übergreifende Ziel des Projektes ist die Verbesserung der Einkommens- und Lebensbedingungen armer Menschen in der Exklave Kaliningrad. Weitere Ziele werden mit dem Projekt verfolgt:

  • Sicherung bestehender Existenzen,
  • Hilfe beim Aufbau von neuer Einkommensmöglichkeiten,
  • Schaffung von neuen Arbeits- und Ausbildungsplätzen,
  • Verminderung der Migration der Landbevölkerung,
  • Stärkung der Gedanken der Hilfe zur Selbsthilfe,
  • Förderung von Eigeninitiative sowie
  • Aufbau zivilgesellschaftlicher Strukturen

Die zentrale Maßnahme des vorliegenden Antrags stellt die Vergabe von dringend erforderlichen Darlehen für Investitionen dar. Die Zielgruppe verfügt über keinen Bankzugang, bzw. sie kann die Konditionen der Geschäftsbanken nicht erfüllen. Die Kreditzinsen sind hoch und als Sicherheit wird bis zum 2fachen der Kreditsumme verlangt. Im Ergebnis kann nur derjenige einen Kredit bekommen, der schon über gewisse Rücklagen verfügt.

Projektverlauf
Der erfahrene Projektträger PROFKO nimmt die Anträge entgegen und berät die Antragsteller bei der Erstellung eines Betriebsplanes. Dieser bildet die Grundlage für jeden Antrag. Der Verein „Profko“ übernimmt die kontrollierte und ggf. Ratenweise Auszahlung der Darlehensmittel. PROFKO steht mit jedem Kreditnehmer in engem Kontakt und hilft und berät den Kreditnehmer bei der Umsetzung geplanter Maßnahmen.

Im Jahr 2008 konnten 10 Klein- und Kleinstbetriebe unterstützt und auf diese Weise 24 neue Arbeits- und Ausbildungsplätze geschaffen werden. Dies bedeutet die Einkommensschaffung bzw. -sicherung der Geförderten und ihrer Familien.

Nach wie vor tun sich die örtlichen Banken schwer, ihre Aufgabe, Kapital bereit zu stellen, zu erfüllen. Die Stiftung und ihre lokalen Partner versuchen im Dialog mit Banken und Privatwirtschaft diese zu animieren, mehr Engagement zu zeigen und Verantwortung zu übernehmen. Dies ist jedoch ein Bewusstseinsbildender Prozess, der viel Geduld benötigt. Die von der Schmitz-Stiftung geschaffenen Beispiele sind wichtig. Doch eine Breitenwirksamkeit lässt sich nur erreichen, wenn die einheimischen verantwortlichen Institutionen erkennen, welche große Bedeutung unternehmerische Förderung hat, von der letztendlich eine ganze Region profitieren kann.

In Zusammenarbeit mit dem einheimischen Träger „Professionelle Koordination“ (PROFKO) – Projektbeginn: Jun. 2008