Projekthintergrund
Die Stadt El Alto liegt 4.050 über Normal Null. Das Klima ist trocken und die UV- Strahlung sehr hoch. El Alto ist eine typische Landfluchtstadt: die Leute kommen aus dem Hochland und dem Tiefland. 80% der Bevölkerung leben im Armut und 20% in absoluter Armut. Es gibt in El Alto über 380 Jugendbanden. Die Kriminalität unter den Jugendlichen wie auch die Gewaltbereitschaft nehmen ständig zu und wachsen mit der Verschlechterung ihrer Lebensbedingungen. El Alto ist mit dem Wachstum der Stadt überfordert und kann den für Jugendlichen kaum Lebens- und Berufsperspektiven bieten.
Zielsetzung
Arbeitsstellen in El Alto gibt es kaum. Die Leute überleben den Alltag mit dem zum Leben nur Allernötigsten. Die Armut löst viele Konflikte aus. Die Gewalt und die Gewaltbereitschaft der Alteños ist sehr groß. Die Mehrheit der Bevölkerung verdient weniger als den Minimallohn. Von der hohen Arbeitslosigkeit sind besonders die Jugendlichen betroffen, weil sie in der Regel keine Möglichkeit haben, eine Berufsausbildung zu absolvieren und damit wiederum kaum eine Chance auf einen Arbeitsplatz haben.
Zielgruppe des Projektes sind Jugendliche, d.h. Jungen und Mädchen. Weitere sekundäre Zielgruppen sind aus dem Umfeld der Jugendlichen, so z.B. die Lehrer der Schulen, die Eltern (davon ein Großteil Alleinerziehende), die Nachbarschaftszentren im Stadtteil sowie Frauen und Frauengruppen. Die Begünstigten des Projektes haben an den bisherigen vorbereitenden Maßnahmen zur Errichtung des Jugend- und Gemeindezentrums sehr aktiv mitgewirkt.
Projektverlauf
Das Projekt will Jugendlichen die Chance auf eine berufliche Ausbildung und eine Zukunft geben und ihnen gleichzeitig in dieser schweren Lebensphase beratend zur Seite stehen (z.B. bei Problemen in den Familien). Die Hauptmaßnahme des Projektes besteht in der Einrichtung eines Ausbildungszentrums für Jugendliche.
Außerdem unterstützt das Projekt Jugendliche bei der Vermittlung von Arbeitsplätzen. Das Projekt bietet Jugendlichen damit eine Lebensperspektive und schafft ein Lebensumfeld, in dem sie sich selbst entwickeln und verwirklichen können. Das Ausbildungszentrum wird zunächst die Ausbildungsbereiche Bäckerei- und Konditorausbildung sowie KfZ-Ausbildung anbieten.
In Gesellschaftskursen lernen Jugendliche sich für die Verbesserung des Stadtteils einzusetzen sowie Formen gemeinschaftlichen Arbeit sowie Konflikte ohne Gewalt auszutragen. Bereits im Vorfeld konnte der Projektträger feststellen, dass die teilnehmenden Jugendlichen sehr schnell ihr zur Gewalt neigendes Verhalten ändern und sogar ganz ablegen.
Das Ausbildungszentrum hat inzwischen seinen Betrieb aufgenommen und die Jugendlichen sind begeistert bei der Sache. Viele Jugendliche haben ihre Ausbildung begonnen.
In Zusammenarbeit mit ASOCAP Mayaki, El Alto, Bolivien und dem Deutschen Entwicklungsdienst, La Paz, Bolivien – Projektbeginn: März 2007