Projekthintergrund

Hintergrund des Projektes ist die Situation einiger besonders marginalisierter Familien in Slum ähnlichen Stadtgebieten von Surabaya (entlang der Flussläufe des Brantas River sowie auf dem ehemaligen holländischen Friedhof). Sie wohnen in Verschlägen aus Holz und Blech zwischen alten Grabsteinen und Steintrümmern und entlang der Flussufer zwischen Müllbergen und unwegsamen Ufergelände. Viele der Familien sind behördlich nicht registriert, was zur Folge hat, dass die Kinder weder in städtische Kindergärten noch auf staatliche Schulen gehen können. Die Familien leben am Rande der Gesellschaft. 

Zielsetzung
Die Männer haben in der Regel nur Gelegenheitsjobs oder arbeiten als Rikschafahrer oder Kioskverkäufer. Die Kinder arbeiten von früh bis spät auf der Straße als Zigaretten- oder Zeitungsverkäufer oder als singende Gitarrenspieler. Das Projekt verfolgt mehrere Ansätze.  

Übergreifendes Ziel ist es, heimatlosen marginalisierten Familien und vor allem auch Kinder und Jugendliche mithilfe verschiedener Programme so zu unterstützen, dass sie wieder Mut und Hoffnung erhalten, ihr Selbstvertrauen zurückgewinnen und wieder in Würde leben, wohnen und arbeiten können.

Langfristig soll erreicht werden, dass die zu unterstützenden Familien wieder ein menschenwürdiges Leben als gleichwertige Mitglieder der indonesischen Gesellschaft führen können. Hierzu verfolgt das Projekt mehrere Ziele: Eltern sollen Kenntnisse und Wissen erlangen und die nötige materielle Unterstützung erhalten, damit sie sich verantwortungsvoll der Pflege und Erziehung ihrer Kinder widmen und sich um ihre Familien kümmern können. Verwahrloste Kinder und Jugendliche in besonders schwierigen Situationen sollen unterstützt, medizinisch versorgt, schulisch gefördert und moralisch sowie seelisch gestärkt und schrittweise wieder in ihre Familien reintegriert werden.

Projektverlauf
Die Riverbank und Graveyard-Familien wurden in einer Vorphase im Sommer 2009 gefördert. In dieser Phase galt es zunächst festzustellen, wie man mit diesen Familien zusammenarbeiten kann, da sie der ethnischen Gruppe der Maduresen angehören und unter den Javanern Vorurteil behaftet einen schlechten Ruf genießen. Die Familien werden auch von Behörden häufig wie Rechtlose behandelt und erhalten vom Staat keinerlei Unterstützung. In dieser ersten Phase konnte für die maduresischen Familien sehr viel Positives bewirkt werden. 

Die vorliegende zweijährige Anschlussphase soll dazu beitragen, die Lebens-, Wohn- und Einkommenssituation der Familien und ihrer Familienmitglieder spürbar und nachhaltig zu verbessern. Der Focus liegt auf der Resozialisierung der Kinder und Jugendlichen dieser Familien durch Bildungs-, Lern-, Freizeit- und Beschäftigungsangebote, durch Betreuung der Kleinkinder (während die Eltern einer Beschäftigung nachgehen), Begleitung und Beratung der Jugendlichen in allen Lebensfragen sowie durch Einkommen schaffende Maßnahmen. Darüber hinaus sollen die Familien intensiv betreut und die Mütter Beratung und Training erhalten.

Ein wichtiges Einkommen schaffendes Element ist die Vergabe von Kleinkrediten für die Frauen dieser Familien. Es hat sich gezeigt, dass die Frauen sehr daran interessiert sind, durch eigenständiges Arbeiten zum Einkommenserwerb ihrer Familien beizutragen. Die Frauen erhalten zunächst eine Schulung in ‚Kredit und Sparen‘ und je nach ihren Möglichkeiten und auch häuslichen Gegebenheiten Materialien oder Tools, um eine eigene kleine Produktion zu starten. Dabei handelt es sich überwiegend um Produkte aus Naturmaterialien, welche der Projektträger Arek Lintang (ALIT) in den eigenen Ausstellungs-Shops in zwei Einkaufzentren Surabayas zum Verkauf anbieten wird. Die Einnahmen aus dem Verkauf kommen den maduresischen Kleinproduzentinnen und ihren Familien direkt zugute.

 Helfen und Unterstützen
Für die Realisierung und Fortführung des Projektes für den Zeitraum 2011 und 2012 benötigen wir Ihre Unterstützung (z.B. im Rahmen von Spenden oder Projektpatenschaften). Sprechen Sie uns gern an oder schreiben Sie uns. Wir freuen uns auf Ihre Anfrage.  

Auch sind wir für weitere Projekte an einer Zusammenarbeit mit kofinanzierenden Partnerorganisationen, Unternehmen und Institutionen interessiert. Wir Informieren Sie gerne hierüber. (KONTAKT)

Die Realisierung des Projektes erfolgt in Zusammenarbeit mit der lokalen NGO Akrek Lintang (ALIT) in Surabaya – 2011.