Projekthintergrund
Hauptursache für viele Erkrankungen im Zielgebiet ist das Trinkwasser. Die Menschen versorgen sich mit Oberflächenwasser aus Bächen oder Flüssen und teilweise auch mit Regenwasser aus stehenden Gewässern. Das verunreinigte Wasser führt zu Durchfall, Hautausschlag und Infektionen der Augen und ist insbesondere für Kinder und alte, schwache Menschen eine Gefahr. Mit relativ einfach gebauten Sandfiltern lässt sich das Wasser wirksam aufbereiten und die Rate der Erkrankungen sinkt erfahrungsgemäß um etwa 75%.

Zielsetzung
Das Gesundheitsprojekt ‚Río Beni’ wurde von dem pensionierten amerikanischen Arzt Dr. Louis Netzer, der sich nach Erkundung des Gebiets am Ufer des Flusses Beni niedergelassen hat, ins Leben gerufen. Mit der Unterstützung von politischen Behörden sowie nationalen und lokalen Gesundheitsbehörden und dank der Akzeptanz der indigenen Bevölkerungsgruppen in den Gebieten haben Dr. Netzer und sein Team seit 1997 regelmäßig Besuche durchgeführt und Hilfe geleistet. Nach dem Tode von Louis Netzer wurde die Stiftung ‚Salud Río Beni’ gegründet, die sein Lebenswerk fortsetzt. Gegenwärtig behandelt das Ärzteteam pro Jahr über 5000 medizinische Fälle in 35 Dorfgemeinschaften und in Rurrenabaque. Außerdem organisiert das Team Informationsveranstaltungen zu den Themen Mundhygiene, Hygiene, Gesundheitswesen und Gesundheitsgrundversorgung. Eine dreijährige Ausbildung von Gesundheitsfürsorgen, die später Führungsrollen in ihren Dörfern übernehmen und dort Erlerntes anwenden, bildet ebenfalls einen wichtigen Baustein im Gesamtprogramm des Partners vor Ort.

Direkte Zielgruppe des Projektes sind 500 Familien, ungefähr 2.500 Personen, aus der Region Rurrenabaque, die durch das Projekt jeweils einen Wasserfilter erhalten werden. Weitere 1.500 Personen aus der Nachbarschaft werden die Filter leihweise nutzen und so ebenfalls sauberes Trinkwasser erhalten. Zentrale Maßnahme ist entsprechend die Produktion und der Transport von 500 Wasserfiltern. Übergreifende Zielsetzung ist die Verringerung von Krankheiten, die durch das Wasser verursacht oder übertragen werden wie z. B. Durchfall, Hautkrankheiten, Bindehautentzündung sowie weniger schwerwiegende Erkrankungen. Auch tragen die Maßnahmen deutlich zur Senkung der Säuglings- und Kindersterblichkeit im Projektgebiet bei.

Projektverlauf
Wie geplant konnte mit der Produktion und Verteilung der Wasserfilter begonnen werden. Bei der Produktion wird mit einer Ausbildungseinrichtung für Jugendliche am Projektstandort erfolgreich kooperiert. Die Wasserfilter sind bereits gut bekannt und akzeptiert. Die Familien warten mit großer Ungeduld auf ihren Wasserfilter. Zeitlicher Engpass ist vielmals der aufwendige Transport mit Motorbooten über das verzweigte Flusssystem zu den abgelegenen Zielgemeinden.

Der Zugang zu sauberem Trinkwasser ist gleichbedeutend mit der Chance auf ein gesünderes Leben. Das Projekt legt somit in seiner Wirkung die Grundlage für jede weitere Entwicklung in den kleinen Dorfgemeinschaften der indigenen Bevölkerung. Die Menschen verstehen die Bedeutung von Hygiene und sind bereit, diese als festen Bestandteil ihres Lebens anzunehmen.

In Kooperation mit der Stiftung ‚Salud Río Beni’ – Dr. Louis Netzer, Rurrenabaque – Projektbeginn: März 2009